Was macht ein Winzer eigentlich wenn die Weinlese vorbei ist?

Oft werden wir gefragt: "Was macht ein Winzer eigentlich das ganze Jahr vor bzw. nach der Weinlese?"

Naja, abgesehen von den vielen Handgriffen im Weinkeller nach der Ernte, die gemacht werden müssen, damit die Weine auch so werden, wie wir uns das vorstellen, kommt dann kurze Zeit später auch das Weihnachtsgeschäft dazu. Das heißt: Kisten packen, Flaschen etikettieren und Weihnachtsbestellungen ausliefern sind an der Tagesordnung. 

 

Anschließend folgt eine der wichtigsten Aufgaben für die Qualität der Trauben des nächsten Jahrgangs:

Reben schneiden

Zum Ende eines jeden Weinjahres steht der Rebschnitt an - eine sehr zeitintensive Arbeitsphase. Jeder Stock muss per Hand mit einer Rebschere "zurückgeschnitten" werden. Das bedeutet, man muss wieder ein Gleichgewicht zwischen den Wurzeln und der Rebe herstellen, um die Qualität zu optimieren. Dafür entfernt man alle "überflüssigen" Rebteile und lässt in der Regel eine einzige Rebe stehen. Aus dieser übriggebliebenen Rebe entwickeln sich im Laufe der nächsten Periode die neuen Triebe und Trauben.

Optimaler Stock nach Umstellung auf den "Sanften Schnitt"
Optimaler Stock nach Umstellung auf den "Sanften Schnitt"

Wir haben uns seit einigen Jahren bereits dem "Sanften Rebschnitt" verschrieben. Dadurch erhofft man sich, die Rebstöcke länger gesund zu erhalten. 

 

Krankheiten können einen Stock schwächen und anschließend absterben lassen. Ein solcher Erreger ist z.B. ESCA - eine Gemeinschaft verschiedener Pilzkrankheiten, die in das Holz eindringen und es nach und nach ganz zerstören.

 

Mit der Methode des sanften Rebschnitts können langfristig größere Schnittwunden am Stamm vermieden werden (Siehe Bild). Schnittwunden dienen als Eingangspforte für Krankheitserreger.

Auch die Leitbahnen der Pflanze sollen intakt bleiben. Das bedeutet, keine Schnitte im unteren Bereich des Stammkopfes (s. Bild, rote Pfeile).

 

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